Nach zwei vollen Tagen Erholung packten wir am nächsten Morgen unsere Räder für die letzten Radetappen auf unserer Reise. Von Beppu aus fuhren wir in das Inselinnere zum Aso-sanjo , einem Vulkan bzw. einer Vulkangruppe, die sich in einer riesigen Caldera mit ca. 25 km Durchmesser befindet, und danach weiter nach Kumamoto, das auf der anderen Inselseite liegt. Wir teilten die Strecke auf zwei Tage auf, wobei die erste Etappe etwas kürzer war aber dafür mehr Höhenmeter enthielt. Am ersten Tag fuhren wir fast den ganzen Tag bergauf und aufgrund des geringen Anteils an flachen Abschnitten wäre die Strecke sicherlich für einen SchwarzwaldSuper geeignet. Allerdings würde die Fahrt nicht ganz so viel Spaß machen, weil die meisten Aussichten durch Wald verdeckt waren. An sich haben wir natürlich nichts gegen Wald, die Landschaft und die Straßen gefielen uns immer noch gut aber bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir mit Ausnahme des Hausbergs von Beppu kaum einen Berg ohne Wald gesehen und deshalb sehnten wir uns inzwischen ein bisschen nach einem Ausblick über Wiesen. Dass wir den bald bekommen sollten, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Denn zunächst führte uns die Strecke um die Kuju-Berge und durch den dortigen Nationalpark. Der Makinoto-Pass liegt auf 1333 m, sodass es nicht verwunderlich war, dass wir uns für die Abfahrt zum Campingplatz wärmer anziehen mussten. Die Aussichten belohnten uns definitiv für den langen Anstieg!









Und auch nachts bekamen wir eine einmalige Aussicht auf den Sternenhimmel, die wir leider nicht genießen konnten, weil es ziemlich kalt geworden war und wir lieber im Zelt bleiben wollten. Dementsprechend fiel uns auch das Verlassen des Zelts am nächsten Morgen recht schwer, weil wir nur noch einstellige Temperaturen hatten. Aber die Motivation auf die Etappe war dann doch groß genug, weil wir zum ersten Mal auf einen aktiven Vulkan fahren würden. Der Aso ist unter anderem deshalb so besonders, weil er in einer riesigen Caldera von 25 km steht. Die Abfahrt auf die Ebene um die Caldera brachte uns auch endlich die am Vortag ersehnten Wiesen und weiten Ausblicke. Nach einer Frühstückspause in Aso in der Sonne ging es für uns dann endlich auf den Vulkan. Der erste Teil des Anstiegs war nicht sehr steil aber zusammen mit sinkenden Temperaturen und Wind wurde es uns auch nicht zu leicht gemacht. Während Micha nicht so begeistert vom Anstieg war, war ich hin und weg von der Aussicht an diesen Herbsttag. Der zweite Teil der Straße an den Kraterrand, der eine Mautstraße ist, forderte uns nochmal einiges ab (25% Steigung!) aber lohnte sich. Das war definitiv ein weiteres Highlight unserer Reise. Nach der Abfahrt gab es ein letztes Mittagessen in einem Konbini und im Anschluss fuhren wir durch den einzigen Talausgang der Caldera zu unserem Tagesziel Kumamoto entlang an Flüssen, durch etwas Wald und an Reisfeldern vorbei. Die Routenführung hatten wir weitestgehend Komoot überlassen und so fuhren wir viele kleine Straßen, wo wir uns manchmal nicht sicher waren, ob wir wirklich in die kleinen Wege abbiegen sollten. Es war ähnlich wie zu Beginn der Reise auf Hokkaido und so ließen wir uns darauf ein. Auf überwiegend schönen Nebenwegen näherten wir uns Kumamoto und dem Ende der Fahrradtage in Japan. Nachdem wir so viel gesehen und erlebt hatten, konnten wir es kaum glauben, als wir an ein paar Kirschbäumen Blüten sahen. Ich hatte davon gelesen, dass aufgrund der warmen Temperaturen im Süden Japans die Bäume manchmal ein zweites Mal im Herbst blühen aber hatte nicht damit gerechnet, dass wir das erleben würden. Viel mehr konnten wir wohl kaum noch sehen und so fuhren wir mit einem guten Gefühl dem Ende der Radreise entgegen.

































Route:
Good https://is.gd/tpjNyL
Hallo ihr Lieben,
och Mensch, das war so spannend und unterhaltsam, davon hätten wir gern noch vieeeel mehr gesehen und gelesen.
Wir freuen uns schon sehr auf eure Erzählungen!!!
Und jetzt immer schön and die richtige Fahrtrichtung denken 🙂