Tokyo (1)

Nach unserer Ankunft in unserem Appartment für die nächste in Toshima (nordwestlich vom Kaiserpalast) haben wir am nächsten Tag beschlossen, uns direkt in das Tokyoer Leben zu stürzen und sind nach Shinjuku gefahren. Als erstes besuchten wir das Tokyoer Rathaus, weil es dort einen kostenlosen Aussichtspunkt im 42. Stock gibt. Wir hatten eine Recht gute Sicht über das Stadtgebiet, konnten den Fuji aber wegen Wolken nur erahnen. Nach dem Überblick über die Stadt gingen wir in meist besuchten Straßen. In Shinjuku gibt es viele Läden mit den bekannten bunten Reklamen an den Fassaden und mindestens genauso viele Möglichkeiten zum Essen gehen. Obwohl wir unter der Woche da waren, waren die Straßen und Geschäfte gut gefüllt, wobei ein großer Teil wahrscheinlich Touristen waren. Wahrscheinlich sind die Straßen dort aber immer voll. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, durch die vielen teilweise engen Straßen zu gehen und einen Eindruck vom Stadtteil zu bekommen.

Allerdings waren wir nicht nur zum Bummeln da, sondern auch um Erledigungen zu machen. Denn nach den vielen Kilometern, die wir mit den Rädern gefahren sind (in Japan und schon zu Hause), mussten die Ketten gewechselt werden und außerdem brauchte Micha ganz dringend einen neuen Reifen fürs Hinterrad. Leider war der Reifen trotz japanischer Marke in den Läden ausverkauft, sodass wir ihn bestellen mussten. Deshalb bestand unsere zweiter Tag in Tokyo vormittags aus Fahrradputzen, Ketten wechseln und Michas Reifen wechseln.

Nachmittags wollten wir uns den Kaiserpalast mit den Gärten anschauen. Nach einigen heftigen Regenschauern am Mittag gingen wir mit einem Regenschirm zur Bahn, obwohl für den Nachmittag kein weiterer Regen gemeldet war und waren schon beim Aussteigen am Bahnhof der Tokyo Station darüber sehr glücklich. So kamen wir in den Genuss eines transparenten Regenschirms, die in Japan sehr oft zu sehen sind. Leider waren der Kaiserpalast und die Gärten an diesem Tag geschlossen, sodass wir nicht viel zu sehen bekamen und nur eine Runde über den großen Vorplatz gehen konnten. Einen Park würden wir die angelegten Wiesen mit den Bonsai-Bäumen allerdings nicht nennen. Da es immernoch ordentlich regnete, entschlossen wir uns in einen großen Outdoorladen zu gehen, um uns dort die Zeit zumindest im trockenen vertreiben zu können und das war die richtige Entscheidung, denn kurz nachdem wir (noch halbtrocken) dort ankamen, konnte man draußen wegen dem Regen keine 100 m mehr weit sehen. Nachdem der Regen endlich nachgelassen hatten, besuchten wir noch die nahegelegene Haupteinkaufsstraße im Akihabara-Viertel, wo es hauptsächlich Elektronik- und Technikgeschäfte gibt.

Am dritten Tag entschieden wir, einen Tag Pause zu machen, da uns die fünf Fahrtage am Stück nach Tokyo noch etwas in den Knochen steckten. Das bedeutete Zeit zum Faulenzen, Routen für die nächsten Wochen und für den vierten Tag zu planen, weil wir eine Radtour aus der Stadt raus machen wollten. Allerdings war uns nicht bewusst, wie viel an dem Tag los sein würde. Die großen Straßen waren richtig voll und so hangelten wir uns die ersten 30 km neben den Autos von Ampel zu Ampel oder über Radwege, die an jeder Straßenquerung eine Sperre hatten. Für uns stand schnell fest, dass das für uns kein Radfahren ist und dadurch auch kein Fahrspaß aufkommen kann. Also planten wir unsere Route um und schafften es dadurch nach über 40 km endlich aus den vollen Straßen und der dichten Bebauung rauszukommen und an einen Fluss mit einem schönen Radweg zu kommen. Zum Abschluss der Tour holten wir uns 10 km vor unserem Appartment ein Eis und setzten uns damit an einen kleinen See. So hatten wir uns den Tag eher vorgestellt.

Die größte Überraschung des Tages sollte aber erst noch kommen, als wir kurz vor dem Appartment an einem buddhistischen Fest mit vielen Essensständen vorbeikamen. So ein Eis macht natürlich nicht satt und deshalb gingen wir gleich mehrfach in die kleine Straße, um uns etwas leckeres zu Essen zu holen. Als erstes gab es einem gefüllten Pfannkuchen, die hier Okonomiyaki heißen. Zuerst wird der Pfannkuchen mit Kohl gefüllt und danach noch mit diversen weiteren Zutaten wie unter anderem Nudeln und Ei belegt, sodass wir am Ende eine riesige Portion in den Händen hatten. Auf unserer zweiten Runde holten wir uns ein gebratenes Ei und zum Abschluss gab es kleine Teigbällchen. Einen besseren Tagesabschluss hätte es nicht geben können!

2 Replies to “Tokyo (1)”

  1. Micha sieht schon fast schon wie ein Japaner aus, wie er da auf dem Boden sitzt und seinen Reifen instand setzt 😀

  2. Oh das Essen sieht mega lecker aus!
    Und danke für die tollen Bilder.
    Auch sonst macht es sehr viel Spaß eure Berichte zu lesen.
    Wünsch euch noch eine wundervolle Zeit!

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