Sapporo

Tag 1 auf Hakkaido, wenn man den Reisetag gestern nicht mitzählt. Der Jetlag machte das Aufstehen heute morgen trotz einer sehr langen Nacht etwas schwer aber nach einem kleinen Frühstück gingen wir zunächst unsere Routenplanung an, bevor wir am Nachmittag mit dem Zug nach Sapporo fuhren.

Unsere erste Idee, nördlich um den Daisetsuzan-Nationalpark nach Abashiri an der Ostküste der Insel zu fahren, haben wir verworfen, sodass wir jetzt südlich um den Nationalpark nach Nemuro fahren werden. Dort ist der ostlichste Punkt Japan. Zurück werden wir allerdings den Zug nehmen.

Am Nachmittag sind wir los nach Sapporo. Die Räder sind allerdings noch verschont geblieben, weil wir den Zug genommen haben. Und Bahnfahren in Japan will gelernt sein: Auf den Bahnsteigen sind jeweils die Bereiche der Zugtüren eingezeichnet und dort stellen sich alle in 2er Reihen auf. Das Einsteigen erfolgt dann im Reißverschlussverfahren, alles hat seine Ordnung. Wir mussten allerdings etwas länger auf den Zug warten, weil er Verspätung hatte. Damit hatten wir nicht gerechnet aber hat uns auch nicht gestört.

In Sapporo angekommen, besuchten wir zuerst einen Campingladen, um unsere Ausrüstung für den Tourstart zu vervollständigen. Dazu zählten Stäbchen für mich (Micha hat sich in Deutschland schon welche gekauft gehabt), eine kleine Gaskartusche für den Kocher, weil die im Fliegzeug nicht mitdarf, und einen Ringko Bag. Letzteres brauchen wir auf der Zugrückfahrt für die Räder. Aber dazu werde ich euch aus dem Zug in einer Woche mehr schreiben. Danach ging es in die Stadt, um ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Viel war es allerdings nicht und weil wir spät dran waren und es dunkel wurde, konnten wir nicht mehr zur Skisprungschanze am Stadtrand fahren. Die Aussicht wäre bestimmt gut gewesen. Zuerst sind wir zum Fernsehturm gelaufen, der mitten in der Stadt in einem Park steht. Der Odori-Park ist mit Beeten und Brunnen als Grünstreifen quer durch die Stadt angelegt und danach ging es noch zur Tanuki Koji Einkaufsstraße. Das ist eine überdachte Einkaufsstraße, die sich über 7 Blocks erstreckt und in der alles leuchtet, Musik zu hören ist und für uns auch ausgefallene Läden, wie ein Laden mit Greifern für Kuscheltiere oder ein Laden nur mit Drehautomaten für Kleinkram, die es bei uns früher für Bonbons und kleine Spielsachen an den Häuserwänden gab.

Hier ist es verhältnismäßig ruhig. Ein paar Meter weiter waren die Schaufenster noch heller und bunter.

Dort haben wir allerdings auch eine kleine Passage mit ca 15 winzigen Restaurants auf zwei Etagen gefunden, wo wir zu Abend gegessen haben. Es gab Gemüse-Tempura und Soba mit Brühe und Tofu. Soba sind Buchweizennudeln, die es je nach Gericht sowohl kalt als auch warm gibt. Gut, dass wir das Nudelnessen mit Stäbchen schon am Vortag geübt hatten. Zum Abschluss gab es noch Sake für uns.

Sobanudeln und Tempura

Und während wir auf das Essen warteten, haben wir fleißig weiter an unserem japanisch gearbeitet.

Das Wörterbuch ist unser treuer Begleiter geworden.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof sind wir nochmal am Fernsehturm vorbei, weil der nachts bunt leuchtet. Auf den Fotos ist es nicht so gut sehbar aber sogar die Aufzugskabinen, es gibt oben eine Aussichtsplattform, leuchten gelb während der Rest in blau und pink leuchtet. Wir haben die bunten Straßen im Dunkeln als Vorgeschmack auf die nächsten Großstädte mitgenommen und sind dann müde in den Zug zurück zur Unterkunft gestiegen.

Es geht auch diagonal über die Straße. Hier haben die Fußgänger in alle Richtungen gleichzeitig grün.

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