Zu Beginn: Kyoto hat uns beide überrascht. Und zwar positiv.
Wir kamen mit der Erwartung hin, dass die Stadt vor allem wegen ihrer Geschichte als Japans alte Hauptstadt besichtigt worden sollte, insbesondere wegen dem Kaiserpalast, und dass sonst nicht viel los ist. Allerdings wurden wir schon am ersten Abend eines besseren belehrt, als wir uns abends mit einem Radkurier-Bekannten, der vor und nacjh Yokohama ebenfalls Urlaub in Japan gemacht hat, in der Stadt zum Abendessen getroffen haben. Die meisten Lokale waren bereits ausgebucht, sodass wir recht lange suchen mussten, bis wir etwas fanden. Die Suche hatte sich auf jeden Fall gelohnt, weil wir so endlich mal in ein Izakaya gegangen sind. Das sind die japanischen Kneipen, wo man üblicherweise zum Getränk etwas Essen bestellt. In der Regel bestellt man mehrere verschiedene Gerichte, die dann geteilt werden. Das Bestellen über das Handy haben wir mit Hilfe von Bildern gut hinbekommen, sodass der Tisch bald gut gefüllt war. Dort haben wir gelernt, dass man Pflaumenwein sehr gut mit Soda und Eis trinken kann. Quasi eine Pflaumenweinschorle. Darauf hätten wir beide Weintrinker auch früher kommen können, wobei ich mir das bei Sake, also Reiswein, nicht gut vorstellen kann. Aber auch auf den Straßen war gut was los. Bei dem warmen Wetter am Wochenende hatte es anscheinend niemanden zu Hause oder im Hotel gehalten. Später am Abend war es vorbei mit dem schönen Wetter und deshalb gingen wir schließlich im Regen zurück zum Hotel. Unser Heimweg führte uns durch eins der mehreren Geisha-Viertel von Kyoto, das um diese Uhrzeit menschenleer war. Nur ein älterer Mann fuhr mit seinem Rad und einem Regenschirm an uns vorbei.












Obwohl wir von den letzten Tagen müde waren und schwere Beine hatten, fuhren wir mit den Rädern zuerst zu einem Tempel, der wegen seinen vergoldeten Außenwänden bekannt ist. Im Anschluss fuhren wir zuerst zum ehemaligen Kaiserpalast, der beeindruckend groß ist, und im Anschluss zur Burg, deren Besuch sich absolut gelohnt hat! Mit noch müderen Beinen und vollen Köpfen beschlossen wir den Tag zu beenden und den letzten Schrein auf unserer Liste auf den nächsten Morgen zu verschieben. Doch vorher wollten wir noch etwas essen gehen und fanden auf Anhieb Platz in einem Soba-Stehlokal, das wir schon am Abend vorher sympathisch fanden. Da ich in den letzten Wochen oft kalte Soba-Nudeln gegessen hatte, freute ich mich, dass dort nur warme gab und entschied mich für eine Portion mit etwas Tempura. Micha hatte etwas ähnliches und gönnte sich zum ersten Mal ein im Onsen gekochtes Ei dazu.





















Am nächsten Morgen bepackten wir unsere Räder wieder mit allen Taschen und fuhren zu einem Schrein, der anscheinend in allen Reiseführern empfohlen wird, weil schon um 9.30 Uhr ziemlich viel los war. Da wir in den letzten Wochen schon einige Schreine besichtigt hatten, beließen wir es beim Anschauen von draußen und machten uns auf den Weg nach Osaka.


