Nach mehr als zwei Wochen in Japan geht es für uns als nächstes nach Tokio! Bei der Streckenplanung haben wir uns für zwei flache Etappen entschieden, weil unsere Beine nach den letzten Tagen allmählich müde werden. Aber bevor wir in Nikko unser Zelt am Campingplatz abbauten, fuhren wir erst noch zum Toshō-gu-Schrein am Rand der Stadt. Der Schrein ist über 400 Jahre alt und einer der größten und prächtigsten, wie man dort auf den Tafeln lesen konnte. Es ist vor allem der bekannteste große Schrein in Japan. Das Gelände ist ziemlich groß und beherbergt zusätzlich viele kleine Schreine aber auch Tempel. Da wir das Ziel mit Tokio vor Augen hatten und unterwegs ja auch schon den ein oder anderen Schrein und Tempel gesehen hatten, entschieden wir uns, nur den großen Tempel zu besuchen. Da wir unter der Woche und morgens dort waren, waren nur wenige Touristen aus dem Ausland da aber dafür umso mehr Schulklassen, die alle unterschiedliche Kappenfarben und verschiedene Hutvarianten trugen. Der Schrein besteht aus einer Anlage von verschiedenen Gebäuden, darunter auch Lagerhäusern, einem (berühmten) Pferdestall 🙈🙉🙊, aber vor allem dem aus mehreren Hallen bestehenden Schrein. Zusammengefasst war es ein sehr interessanter Besuch. Die Gebäude sind alle aus Holz erstellt und enthalten bei den Deko-Elementen extrem viele Details. Zusammen mit dem farbigen Anstrich ergibt sich dadurch eine sehr beeindruckende Wirkung.









Nach der Besichtigung konnten wir das inzwischen getrocknete Zelt abbauen und machten uns auf den Weg nach Sano. Kurz nach dem Stadtausgang von Nikkō kamen wir an einem Pinienwald vorbei, wo es unfassbar stark nach den Pinien gerochen hat. Da es draußen schon so warm war, haben wir den Geruch sofort mit einem Saunaaufguss oder einem Badezusatz verbunden. Wir waren etwas traurig, als wir aus dem Tal rausfuhren und uns davon verabschieden mussten. Kurze Zeit später entschieden wir uns statt einer kurzen Mittagspause eine sehr lange zu machen, um die Mittagshitze etwas auszusitzen, weil die Temperaturen zur Zeit auf über 30°C steigen.
Jetzt REIS dich doch ma zusammen 🍙
– wenns zu Mittag ma wieder hauptsächlich Onigiris gab



Dagegen kann man nicht genug Eis essen und deshalb entschieden wir uns, am nächsten Tag möglichst früh zu starten und eine lange Mittagspause zu machen. Die Route führte die meiste Zeit bis ca. 20 km vor Tokyo an den Flüssen Tone und Ego auf den Deiche entlang. Auch wenn wir heute viele Kilometer auf den Radwege unterwegs waren, konnten wir kein System ausmachen, nach dem die japanischen Radwege ausgebaut werden. Teilweise sind sie so breit wie eine zweispurige Straße und dazwischen gibt es Abschnitte, die 2 m breit sein könnten aber wegen ca. 1,50 m hohem Gras nur noch knapp 1 m breit sind. Vor allem Micha hatte damit zu kämpfen, weil ihm durch das Streifen der Gräser die Arme und Beine juckten. Außerdem haben wir selten so viele Heuschrecken auf den Wegen gesehen. Insgesamt war es aber trotzdem ein schöner Weg, weil wir dadurch die Städte auf dem Weg umfahren konnten. Für Abwechslung sorgten immer wieder Baustellen, sodass wir kleiner Umleitungen fahren durften. Wie meistens in Japan üblich wurden wir an den Baustellen sehr freundlich von Sicherheitspersonal mit Leuchtstäben geleitet.
In Katsushika, eine Stadt kurz vor Tokyo, haben wir einen kleinen Abstecher gemacht, um uns nochmal einen Tempel anzuschauen und um uns danach in das Wirrwarr von Straßen zu stürzen. Anfangs hatten wir noch viele kleine Straßen aber die wurden schnell immer breiter und größer, je näher wir der Tokyoer Stadtgrenze kamen. Wobei wir allerdings nicht wissen, wann wir über die Stadtgrenze gefahren sind, weil die Städte ineinander gewachsen sind. Dass wir angekommen sind, wussten wir, als wir den Skytree, ein Fernseh-und Funkturm erreichten. Den 634 m hohen Turm konnten wir schon etwa 35 km vorher von unserem Radweg am Deich mit anderen Wolkenkratzer ausmachen. Dass wir gerade Tokyo mit den Rädern erreicht hatten, wurde uns aber erst so richtig bewusst, als wir auf der Nihombashi-Brücke standen. Diese alte Brücke war vor 300 Jahren das Ausgangstor von Tokyo zum restlichen Japan und ist heute von einer Autobahn überdeckt. Die Figuren an den Brückenanfängen stellen einen Kirin dar, der mit Phönix und Drachen die drei Fabelwesen des ostasiatischen Raums darstellt, wir ich mir am Tag zuvor vom Schrein in Nikkō gemerkt habe. Zur Belohnung gab es dort für uns erstmal ein Eis.








Wir freuen uns schon auf die nächste Woche in Tokyo mit gutem Essen, interessanten Ausflügen und etwas Füße hochlegen.
Warmer Sake hat was von Glühwein…
– Micha
Hi
Sehr schöne Berichte. Verfolge eure Strecke.
Ich fahre mit..
Bleibt gesund
Hallo ihr zwei :), ich habe gerade mit Oma eure Einträge gelesen. Die Bilder haben ihr auch gut gefallen. Euch noch viel Spaß, eine gute Reise und kommt heil und gesund wieder zurück 🙂 LG Oma und Tjorven
Euer Tagebuch mit vielen Fotos bleibt spannend- Vielen Dank😘👍👋
Danke und sehr gerne 😊