Sayonara Hokkaido

Nach 10 Tagen auf Hokkaido geht es für uns auf die letzte Etappe von Sapporo nach Otaru an der Nordküste der Insel. Unsere Route über ca. 40 km führt uns zunächst an den westlichen Stadtrand von Sapporo und rauf zur Olympia-Skisprungschanze. Da es außer der Schanze nicht viel zu sehen gibt und wir bereits vor einigen Jahren an der Schanze auf dem Holmenkollen in Oslo waren, fahren wir recht zügig weiter an die Küste. Doch so richtig raus aus der Stadt geht es nicht, wir bleiben ständig in bewohntem Gebiet und so kommt es, dass wir auf einmal schon am Fährterminal in Otaru sind. Mit Tickets und noch etwas Zeit im Gepäck fahren wir kurz an einen Strand, gehen mit den Beinen in einen sehr warmen Pazifik und schließen die Freizeit noch mit einem Supermarktstop ab. Die Rampe auf die Fähre wären wir gerne wie die Motorradfahrer vor uns hochgefahren, müssen aber schieben und sehen dann auch ein, dass auf dem Gitter fahren nicht gut geklappt hätte. Die GoPro war aber schon am Rad montiert. Vielleicht nächstes Mal. Mit ca. 30 min Verspätung geht es dann endlich los nach Niigata auf Honshu. Wir scheinen die Verspätungen bei Zug und Fähre anzuziehen. Anders gesagt: wir fühlen uns wohl, alles wie zu Hause.

Rückblickend war die erste Woche auf den Rädern gut für uns, um reinzukommen. Reinzukommen in den japanischen Straßenverkehr, in die japanische Kultur wie die Essgewohnheiten (Reis, Misosuppe und wer mag noch Spieße zum Frühstück) uvm. Wir konnten in der Zeit aber auch nochmal feststellen, was für uns realistische Etappenlängen sind und wann wir dringend eine Essenspause brauchen, um die gute Laune oben zu halten. Auf unseren ca. 600 km von Sapporo an das Ostende der Insel konnten wir Hokkaidos grüne Natur kennen lernen. Es war richtig schön die Wiesen und Wälder zu sehen. Dass Tiere wie Rehe und Füchse nur wenig Scheu vor den Menschen zeigen, war für uns ebenso neu wie die Schilder an Wegrändern, die vor Bären warnen. Auf der Karte sind unsere Etappen zusammen gestellt, wobei auch die Bonusrunde in Sapporo ohne Gepäck dabei ist. Michas Highlight war das Campen auf der Klippe im Wind. Für mich war es das Erreichen des Kaps.

Wir haben noch ein paar Bilder aus den letzten Tagen zusammengestellt:

Unten einmal eine kleine Karte wo wir genau lang gefahren sind.

Ab Mittwoch sind wir auf Honshu unterwegs und wollen als Erstes von Niigata an der Westküste auf die Ostseite nach Tokio fahren (Berge! Wuhuuu!)

Und noch 2 kleine Zeitraffer zum Schluss. (Hohe Auflösung/großes Display und 0,5x Wiedergabegeschwindigkeit empfohlen)

Eine gefühlt schon ewig verlassene Fahrrad-Raststation am Radweg Akan-Kushiro. Es gibt generell so gut wie keine Radwege in Japan, und wenn dann meistens nur kurze, tagestouristische Strecken um die 20km Länge, die irgendwann in den 80ern mal gebaut worden sind.

Und das zweite Video ist von einer feinen Küstenstraße kurz vor Akkeshi, die Rampen waren in echt aber wesentlich steiler als sie auf dem Video aussehen 😉

One Reply to “Sayonara Hokkaido”

  1. Liebe Anna und Michael, jetzt haben wir in aller Ruhe Euer Farrad-Abenteuer gelesen und die Fotos/Videos gesehen. Total beeindruckend! In einem Land ohne Fahrradwege auf schmalen Landstraßen unterwegs zu sein, braucht Mut und Zuversicht. Und die japanische Schrift sieht auf jeden Fall schön aus, auch wenn man nichts lesen kann. Schön, dass es Euch so gut gefällt. Wir sind auf die nächsten Berichte schon sehr gespannt. LG Helmut und Anita

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